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Deutsche Altkleider vermüllen Afrika

Das Bild zeigt gezeichnete Augen als SYmbol für die Rubrik " To go"

In Deutschland werden jedes Jahr eine Million Tonnen Altkleider gesammelt. Davon wird hierzulande aber gerade mal ein Drittel als Secondhand-Ware weiterverkauft. Die restlichen Klamotten vermüllen Afrika.

Denn die meisten Kleidungsstücke werden nicht etwa recycelt oder wiederverkauft, sondern nach Osteuropa und Afrika transportiert. Dort landen sie dann beispielsweise in Flüssen oder auf Mülldeponien – oder werden irgendwo verbrannt. Der Grund: Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace haben bis zu 40 Prozent der Klamotten keinen Marktwert und Nutzen mehr für die Menschen: denn die Altkleider sind defekt, verschmutzt oder für das örtliche Klima ungeeignet.

Laut der Greenpeace-Recherche werden derzeit nicht einmal 1 Prozent aller Altkleider als Rohstoff für neue Kleidungsstücke verwendet. Die Umweltorganisation kritisiert, dass die Modebranche noch weit entfernt sei von der angestrebten Kreislaufwirtschaft. Prognosen zufolge wird der Bedarf an Kleidung bis 2030 weltweit weiter steigen, von 62 Millionen Tonnen im Jahr 2015 auf dann 102 Millionen Tonnen. Das bedeutet: Mehr Ressoucen werden benutzt und mehr Müll produziert. Der WWF fand in einer Analyse 2019 heraus, dass weiterhin viel zu wenige Bekleidungshersteller Maßnahmen beschlossen haben, um der Klimakrise entgegenzuwirken.

Fast Fashion schadet dem Klima und somit den Menschen

Das wäre aber zwingend erforderlich: Die Branche trägt mit jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 signifikant zu den globalen Treibhausgasemissionen bei; Schätzungen zufolge verursacht die Modebranche 10 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen – das sind mehr als internationale Luftfahrt und Seeschiffahrt zusammen. Hinzu kommen der hohe Wasserverbrauch und die Wasserverschmutzung sowie der Altkleidermüll. So verbrauchte die Branche 2015 einer Untersuchung des Europäischen Parlaments zufolge insgesamt 79 Milliarden Kubikmeter Wasser. Zum Vergleich: Der größte deutsche See, der Bodensee, verfügt über 50 Milliarden Kubikmeter Wasser.

Und auch die Verbraucherinnen und Verbraucher verändern ihre Konsumgewohnheiten nicht genug: So war die App des chinesischen Online-Textilhändlers SHEIN im Jahr 2021 die in den USA am häufigsten heruntergeladene App. SHEIN ist vor allem für billige Ultra-Fast-Fashion bekannt und zählt auch in Deutschland zu den umsatzstärksten Online-Fashion-Spezialisten.

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