Unterwegs

Die Sehnsucht, der Blick, ein Äppler. Der Lohrberg.

der Lohrpark im Frühjahr

Hausberg wird der Lohberg auch liebevoll genannt. Und das ist der Lohrberg. Er liegt 212 Meter über dem Meeresspiegel und unmittelbar vor den Pforten der Stadt. Besonders steil ist der Südhang des Lohrbergs. Dort liegt auch der besuchenswerte Lohrpark. Wer ihn von Seckbach aus schnaufend zu Fuß besteigt, kommt am Idyll Mainäpplerhaus vorbei. Nicht nur das gute Stöffsche kann man dort genießen.

Aber der Reihe nach.

Kleine Straße, die zum Lohrpark auf dem Lohrberg füht

Im Frühling, wenn die Sonne noch herbeigesehnt wird, ist ein Gang hoch auf den Lohrberg besonders schön. Von der Wilhelmshöfer Strasse aus führt ein schlanker Weg hinauf. Die Luft ist satt von Vogelstimmen, am Wegesrand stürzt einem glucksend ein schmales Bächlein entgegen. Es duftet nach Gras und Regenwasser, in den vielen Schrebergärten drumherum haben sich Vergissmeinnicht, Märzbecher, Primeln, Gänseblümchen und Osterglocken aus der Erde gekämpft. Die ersten Bäume blühen in rosa und in weiß.

Lange dauert es nicht bis man erst das Mainäpplerhaus erreicht und dann den Lohrpark.

Traditions- und perspektivenreich: Der Lohrpark

Der Lohrpark auf dem Lohrberg ist in Frankfurt die höchtgelegene Parkanlage und mit 18 Hektarn auch eine der größeren. Der Park mit weitläufigen Liegewiesen und majästetischen Bäumen schenkt einen spektakulären Blick auf die Frankfurter Skyline. 1919 wurde er vom Gartenbaudirektor Max Bromme angelegt und seit 80 Jahren ist der Lohrpark nahezu unverändert. Längst steht er unter Naturschutz. Der Lohrpark wird sanft eingefasst von mal ordentlich herausgeputzten, mal verwilderten Schrebergärten, reich blühenden Feldern und Streuobstwiesen, durch die man geruhsam spazieren
kann, wer mag sogar bis an die Lohrberg-Spitze. Hier wartet die Berger Warte, einem Wachturm aus dem Mittelalter. An vielen Stellen treten Quellen aus dem Grund, der Klingenbach beispielsweise.

Blick auf einen Weg im Lohrpark mit den Reben und dem Kreuz

Auf den vielen kleinen Wegen rund um den Lohrberg kann man sich verbummeln, auf der Aussichtsplattform im Lohrpark mit dem Kreuz weit über die vibrierende Stadt blicken oder durch Frankfurts einzigen Weinberg flanieren. Unmittelbar am Park-Rand wartet die kleine Lohrschenke mit typisch hessischer Hausmannskost, am anderen Rand steht ein Wasser-Becken für die Kleinen neben Schaukel und Rutsche bereit, dazwischen ist Raum für Ballspiele.

Schaukel der Lohrschenke auf dem Lohrberg und im Hintergrund etwas versteckt die Frankfurter SkylineIrgendwo raucht von Frühjahr bis weit in den Herbst immer ein kleiner Grill, knistert Alufolie, klappern Schüsseln. Irgendwo sitzt immer eine Gruppe Jugendliche, an den Baumstämmen schmiegen sich Lesende, auf bunten Decken wird gedöst. Kleinkinder wackeln durch die Gegend, die Größeren toben auf den Spielgeräten. Im Lohrpark stehen überall Bänke und mit Blick auf die ferne Stadt lassen sich so gute Gespräche führen.

 

Wilde Wiesen, knorrige Apfelbäumchen: Hach Lohrberg

Blick auf die Frankfurter Skyline vom Lohrberg gesehen

Wer den Lohrpark nördlich verlässt, begegnet Radfahrern, die Richtung Bergen-Enkheim in die Pedalen treten. Jetzt prägen knorrige Apfelbäume und naturbelassene Wiesen das Bild des Lohrbergs. Der Obstanbau hat auf dem Lohrberg eine lange Tradition und deshalb wurde dort vor Jahrzehnten ein Lehrgarten angelegt, heute nennt sich das Areal um den zauberhaften Garten Mainäpplerhaus und es ist das Streuobstzentrum der Region.
Wer vom kleinen Stadtteil Seckbach kommt und den Lohrberg hinauf steigt, kommt daran vorbei. Das Streuobstzentrum mit vielen Schautafeln lehrt einen alles, was man über Äpfel wissen muss. Auf den Wiesen wachsen unzählige Apfelbäumchen und viele der Bäume tragen die Namen der Spender und Spenderinnen.

Blick auf den Eingang des Mainäpplerhaus auf dem Lohrberg mit blühenden Osterglocken.

Zwischen den kleinen und großen Exemplaren stehen Stühle auf der Wiese, wachsen heimische Kräuter und mediterane, schaffen unterschiedliche Blumen ein fröhliches Bild, picken braungemusterte Hühner nach Nahrung, vom schwarzen Hahn bewacht. Richtung Lohrpark gruppieren sich kleinere Gebäude um einen besteinten Hof. Hier stehen auch urige Bänke. Wer mag, deckt sich im Hofladen mit Marmelade, Nüssen, Saft und selbst gemachtem Eis ein. In der kleinen Schänke werden Handkäs, Grüne Sauce, Äppler, Wasser, Säfte und vieles mehr verkauft.

Das Steuobstwiesenzentrum bietet außerdem das ganze Jahr über zahlreiche Kurse an – von Baumschnitt bis zu Apfelkelterei, Kräuterwanderung auf dem Lohrberg, gemeinsamen Basteln oder Veranstaltungen mit Lagerfeuer. Wer möchte, kann von Expertinnen und Experten seine Apfelsorte bestimmen lassen. Außerdem steht eine mobile Kelterei bereit.

Anfahrt:

Ab Bornheim Mitte mit dem Bus 43 bis Budge-Stiftung und dann den Klingenweg hoch.

Bis zum Mainäpplerhaus sind es kaum 10 Minuten.

Alternativ die Buslinie 551 bis Berger Warte nehmen. Auf dem Lohrberg gibt es auch Parkmöglichkeiten. // Mainäpplerhaus

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