Deutschland & die Welt Region Zukunft natürlich

Umweltschutz per Gesetz: Stand der Dinge

Urban Centre Covered in Smog in winter, high volume of pollution from coal fired sources in the city centre. Symbolbild für Internaitionale Umweltpolitik

05 Juni 1972 – 16 Juni 1972

Stockholm-Konferenz

Die Stockholm-Konferenz mit dem Titel “United Nations Conference on Human Environment” war die erste Welt-Konferenz, die das Thema Umwelt auf der Agenda hatte. Sie markiert den Beginn der internationalen Klimapolitik; über 1000 Vertreterinnen und Vertreter aus 112 Staaten, noch ohne Ost- und West-Deutschland und den Ost-Staaten nahmen daran teil und erklärten sich prinzipiell zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Umweltschutz bereit. In diesem Rahmen kam es zur Gründung des UNEP, dem United Nations Environment Programme. Bis heute ist der 5. Juni der internationale Tag der Umwelt.
 
Querverweis:
 
– Rachel Carsons „Silent Spring“, erscheinen 1962, gilt als Wegebereiter der internationalen Umweltbewegung.
 
– 1971 wurde in Kanada die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegründet
 
 
– Am 2. März 1972 veröffentlicht der Club of Rome die Studie “The Limits to Growth. A Report for the Club of Rome’s Project on the Predicament of Mankind”.
 
 
 
 

15. Dezember 1972

Gründung des UNEP
Sitz: Nairobi, Kenia

Im Rahmen der Stockholm-Konferenz wurde die Gründung des UNEP, dem United Nations Environment Programme, beschlossen und später von der UN-Vollversammlung offiziell aus der Taufe gehoben.
Die führende globale UN-Umweltbehörde beschäftigt sich ausschließlich mit Umweltthemen: Klimawandel, Katastrophen und Konflikte, Ökosystemmanagement, Umweltpolitik, Chemikalien und Abfall, Ressourceneffizienz und Umwelt.

Das UNEP arbeitet mit Regierungen, internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammen.
Alle zwei Jahre gibt die Institution einen Bericht über die Umweltsituation der Welt heraus.
Gleitet wird das UNEP von einem Senior Management Team mit Exekutivdirektor. Das UNEP unterhält Außenbüros sowie ein wachsendes Netzwerk von Kooperationszentren. Es beherbergt außerdem mehrere Umweltübereinkommen, Sekretariate und behördenübergreifende Koordinierungsgremien.

Querverweis:

50 Years of Environmental Milestones

12. Februar 1979 – 23. Februar 1979

World Climate Conference, WCC-1, Genf, Schweiz

Die Word Climate Conference, WWC-1, zu deutsch: Weltklimakonferenz, wurde von der WMO, der Weltorganisation für Meteorologie, organisiert, einer UN-Organisation.
Die WWC-1 war eine der ersten internationalen Konferenzen, die sich speziell mit Fragen des Klimaschutzes befasste und markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der globalen Klimapolitik. Hier diskutierten internationale Experten über den Stand der Klimaforschung und warnten vor einem massiven Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre und vor möglichen langfristigen Änderungen des globalen Klimas durch anthropogene Aktivitäten. In diesem Rahmen wurden auch Zusammenhänge von Klima-Anomalien und der Klimabeeinflussung durch den Menschen auf Experten- und Regierungsebene erörtert. Dabei wurde erkannt, dass noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.
In diesem Rahmen kam es zur Gründung des WCP, dem World Climate Programme. Angesiedelt ist das WCP bei der WMO.


Querverweis:

Beitrag der Tageschau zur Konferenz auf Youtube

Umfassende Broschüre zur Konferenz


1. Mai 1979

Gründung des WCP – World Climate Programme

Das WCP ist ein internationales Forschungsprogramm, das von der Weltorganisation für Meteorologie, WMO, der Internationalen Wissenschaftlichen Union, ICSU, und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, UNEP, mitgetragen wurde. Diese Organisationen arbeiten gemeinsam an der Umsetzung und Koordinierung der Aktivitäten des WCP.
 
Das WCP umfasste zunächst vier Programme:
 
The World Climate Data Programme (WCDP)
The World Climate Applications Programme (WCAP)
The World Climate Impacts Programme (WCIP)
The World Climate Research programme (WCRP)

Die Leitung der einzelnen Programme wurde den Agenturen entsprechend ihrer Hauptaufgaben übertragen: Die WMO übernahm die Hauptverantwortung für WCDP und WCAP, während sich das UNEP für WCIP verantwortlich zeichnete. Das WCRP wurde bis 1993 gemeinsam von der WMO und der ICSU gesponsert, bis auch die Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) der UNESCO als Geldgeberin hinzukam.
 
2011 wurden die Programme restrukturiert.
 
 
Querverweis:

Infos zum WCP vom der WMO

 

27. Juni 1988 – 30. Juni 1988

Toronto Conference on the Changing Atmosphere: Implications for Global Security

Die Toronto-Konferenz wurde initiiert, weil führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunehmend Besorgnis über den Klimawandel zeigten. Die Toronto-Konferenz trug wesentlich dazu bei, dass das Klima international mehr politisches Gewicht erhielt. An ihr nahmen über 300 Abgesandte aus 40 Ländern und 24 internationalen Organisationen teil. Die Konferenz fand kurz nach Veröffentlichung des Brundtland-Berichts statt und war stark beeinflusst von der Idee der nachhaltigen Entwicklung. Im Ergebnis kam es zu den Toronto-Zielen und damit zur Forderung, die Treibhausgasemissionen um 20 % bis 2005 und 50 % bis zum Jahr 2050 gegenüber den Werten von 1988 zu verringern
 
Gro Harlem Brundtland, die von 1983 bis 1987 als Vorsitzende der von den Vereinten Nationen eingerichteten Weltkommission für Umwelt und Entwicklung tätig war, präsentierte die Keynote-Rede „Our common future“ zu unserem gemeinsamen Zukunft, auch bekannt als der Brundtland-Bericht. Der Bericht stammte von der 1983 gegründeten World Commission on Environment and Development, WCED. Seine Themen umfassten Klimawandel, Ozon, Luftschadstoffe, globale Erwärmung, nachhaltige Entwicklung, Verschmutzung und Wasserressourcen. Der Brundtland-Bericht legte dar, dass globale Umweltprobleme vorwiegend das Resultat der großen Armut im Süden und der nicht nachhaltigen Konsum- und Produktionsmuster im Norden sind.

Er forderte zu einer Strategie auf, die Entwicklung und Umwelt zusammenbringt, dem sustainable developement, heute in deutsch bekannt als Nachhaltige Entwicklung. Definiert wurde sie wie folgt: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ Der Bericht ebnete den Weg zur Konferenz für Umwelt und Entwicklung.

Querverweis:

Der Brundtlandbericht als pdf vom Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung, ARE
 

 
 
 

November 1988

Gründung des IPCC, Sitz in Genf, Schweiz

Zum Hintergrund: Zwar verfügten in den 80er Jahren nur wenige Computer über große Rechenleistung und Speicherkapazitäten. Dennoch vermehrten sich die Hinweise, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Das bedeutete auch: Um richtige Entscheidungen zu treffen, musste immer mehr Wissen bewertet werden, und zwar unabhängig. Darüber hinaus erkannten die Regierungen die Notwendigkeit, diese Informationen einzuordnen.

Es kam zur Gründung des IPCC, auch bekannt als Weltklimarat.
 
Das IPCC, Intergovernmentel Panel on Climate Change, wurde gemeinsam von der WMO, World Meterological Organisation und dem UNEP, gegründet. Seine Aufgabe: Die Mitgliedstaaten mit wissenschaftlichen Informationen zu versorgen, die sie für eine fundierte Klimapolitik benötigen.
 
Seit 1988 hat das IPCC sechs Bewertungszyklen durchlaufen und sechs Bewertungsberichte vorgelegt, die umfassendsten wissenschaftlichen Berichte zum Klimawandel weltweit. Es hat auch eine Reihe von Methodenberichten, Sonderberichten und technischen Papieren erstellt, als Reaktion auf Anfragen nach Informationen zu spezifischen wissenschaftlichen und technischen Fragen von der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Regierungen und internationalen Organisationen.
 
Der Sechste IPCC-Sachstandsbericht (AR6) wurde in den Jahren 2021-23 veröffentlicht.
Von den insgesamt ca. 780 Fachleuten aus 90 Ländern sind über 30 an Institutionen in Deutschland verortet. Damit wurden etwa ein Drittel der von Deutschland nominierten Personen ausgewählt. Weltweit wurden knapp 3.000 Personen von den Regierungen und Beobachterorganisationen nominiert, schreibt die Deutsche Koordinierungsstelle des IPCC. Für die deutsche Zweigstelle ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zuständig.
 
Finanzierung:
 
Der IPCC-Treuhandfonds finanziert die Reisen von Fachleuten aus Entwicklungsländern, die Veröffentlichung und Übersetzung von Berichten und unterstützt das IPCC-Sekretariat. Die Industriestaaten leisten freiwillige Beiträge zu diesem Fonds; das aktuelle Jahresbudget beträgt etwa sieben Millionen Euro. Ergänzende Unterstützung kommt von WMO, UNEP und der Klimarahmenkonvention UNFCCC. Außerdem
stellen WMO und UNEP Personalstellen für das IPCC-Sekretariat, das von der WMO in Genf beherbergt wird.
 
 
UNEP versus IPCC:
 
Obwohl das UNEP und das IPCC beide im Bereich des Umweltschutzes tätig sind, ergänzen sie sich gegenseitig in ihrem Mandat und ihren Aufgaben. Das UNEP kümmert sich um eine breite Palette von Umweltfragen, während das IPCC spezifisch auf den Klimawandel fokussiert ist und wissenschaftliche Bewertungen und Empfehlungen zu diesem Thema bereitstellt.

Querverweis:

Spannender Blog-Beitrag vom International Science Council zu den Ursprüngen des ICPP

Website der deutschen Koordinierungsstelle des IPCC

Video zum 6. Sachstandsbericht
 

 
 
 

29. Oktober 1990 – 7. November 1990
 

World Climate Conference, WCC-2, Genf, Schweiz

Abermals ausgerichtet von der WMO trafen Expertinnen und Regierungsvertreter zur zweiten Weltklimakonferenz (WCC-2). Hauptthema waren diesmal die Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre und die Auswirkungen auf die Klimaentwicklung. Die Teilnehmer diskutierten auch Möglichkeiten, die Produktion und den Verbrauch von Substanzen, die die Ozonschicht zerstören, global zu reduzieren. Im Ergebnis gab diese Konferenz unter anderem den Impuls für die UNFCCC, die United Nations Convention on Climate Change, die UN-Rahmenklimakonvention sowie die Implementierung des globalen Klimabeobachtungssystems (Global Climate Observing System, GCOS).

Im Rahmen des WCC-2 wurde der erste Sachstandsbericht des IPCC vorgestellt.

3. Juni 1992 – 14. Juni 1992

UN Conference on Environment and Developement, UNCED, “Erdgipfel”, Rio, Brasilien

Der Erdgipfel, fand anlässlich des 20. Jahrestages der ersten Konferenz der Vereinten Nationen über die menschliche Umwelt in Stockholm, Schweden, statt.
Die Rio-Konferenz brachte politische Führer, Diplomaten, Wissenschaftlerinnen, Vertreter der Medien und nichtstaatliche Organisationen (NGOs) aus 179 Ländern zusammen, um sich intensiv mit den Auswirkungen menschlicher sozioökonomischer Aktivitäten auf die Umwelt zu befassen. Die Rio-Konferenz gilt als Meilenstein in der Umweltpolitik.
Die UNCED, bekannt auch als UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung, wurde über mehrere Jahre vorbereitet, u.a. durch ein eigens dafür gegründetes Sekretariat in London, durch Berichte aus über 120 Ländern und durch Expertenarbeitsgruppen aus verschiedenen UN-Gremien wie der UN-Wirtschaftskommission UNCTAD, den UN-Entwicklungsprogramm UNDP und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO sowie der Weltorganisation für Meteorologie WMO. An der Konferenz in Rio de Janeiro nahmen rund 10.000 Delegierte aus 178 Staaten teil.


Gleichzeitig fand in Rio de Janeiro ein “Globales Forum” von NGOs statt, das eine große Anzahl von NGO-Vertretern zusammenbrachte, die ihre eigene Vision der zukünftigen Welt im Zusammenhang mit Umwelt und sozioökonomischer Entwicklung präsentierten.

Wichtige Ergebnisse der UNCED waren die
– Agenda 21
– Die Biodiversitätskonvention (1993 in Kraft getreten, die Treffen hierzu heißen CBD COP )
– Die Forest Principles
– Die Klimarahmenkonvention
– Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung
– Grundstein für den 1994 in Paris unterschriebene Übereinkommen der Vereinten Nationen der Wüstenbildung
– Im Nachfolgeprozess wurde die Commission on Sustainable Developement, CSD, Kommission für Nachhaltige Entwicklung, gelegt.

Querverweis:

Die Agenda 21

Nachfolgeagenda („Agenda 2030“)

Lokale Agenda 21 im europäischen Vergleich

Mehr Wissen: Der Erdgipfel in Rio


9. Mai 1992 verabschiedet, 21. Mai 1994

in Kraft getreten

UNFCCC, UN-Klimarahmenkonvention wird etabliert, Bonn, Deutschland

Die UNFCCC, United Nations Framework Convention on Climate Change, zu deutsch: Klimarahmenkonvention wird ins Leben gerufen und tritt knapp zwei Jahre später in Kraft. Das UNFCCC Sekretariat mit 450 internationalen Mitarbeitenden in Bonn organisiert Klimakonferenzen und erhebt auch die Emissionsdaten der Länder, so dass verlässliche Zahlen darüber verfügbar sind, wo die Weltgemeinschaft beim Klimaschutz steht. 
Conference of the Parties“, abgekürzt COP, ist der Fachbegriff für die Weltklima-konferenzen, die seit 1995 jährlich stattfinden. Übersetzt: Konferenz der Parteien der Klimarahmenkonvention UNFCCC.
Die COPs treffen sich jährlich zu Vertrags-staatenkonferenzen und Sitzungen ihrer ständigen Nebenorgane SBI (Subsidiary Body for Implementation) und SBSTA (Subsidiary Body for Scientific and Techological Advice). Die Orte sind unterschiedlich, erster Tagungsort war 1995 in Berlin.


Ziel der Klimarahmenkonvention: Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen auf einem Niveau, bei dem eine gefährliche vom Menschen verursachte Störung des Klimasystems verhindert wird. Dies soll in einem Zeitraum geschehen, der es Ökosystemen erlaubt, sich auf natürliche Weise an die Klimaänderungen anzupassen (Artikel 2 ⁠UNFCCC⁠). Dazu sollen alle Staaten gemäß ihrer „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung und Kapazitäten” beitragen.

Unterzeichnet haben es zunächst 154 Staaten auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Laut UNFCCC haben es aktuell 198 Vertragsparteien sowie die EU als regionale Wirtschaftsorganisation die Klimarahmenkonvention ratifiziert. Mit der Klimarahmenkonvention erkennt die internationale Staatengemeinschaft weltweite Klimaänderungen als ernstes Problem an und verpflichtet sich zum Handeln.

Querverweis:

 
Ratification Status UNFCCC
 
 

23. Juni 1997

Rio+5, New York, USA

An der Rio+5 Konferenz wurde eine erste, umfassende Bestandsaufnahme der Umsetzung der Beschlüsse der UNCED durchgeführt. Gleichzeitig sollte die Konferenz die Verpflichtung für eine Nachhaltige Entwicklung stärken und neu beleben und Versäumnisse und Hürden identifizieren sowie Prioritäten oder neue Themen festlegen. Festgestellt wurde, dass bis dahin wenige Fortschritte erzielt wurden und beispielsweise Armut aber auch die Freisetzung giftiger Stoffe und fester Abfälle seit 1992 weiter zugenommen hatte. Die Versammlung verabschiedete das «Programme of Work of the Commission for 1998-2002» sowie das «Programme for the Further Implementation of Agenda 21», ein Arbeitsprogramm für die weitere Umsetzung der Agenda 21 in den folgenden 5 Jahren.
 
Die CSD, die Commission on Sustainable Developement, wurde 1992 im Anschluss an die Konferenz in Rio de Janeiro von der UN-Generalversammlung mit Sitz in News York gegründet. Sie war bis 2013 das wichtigste Organ für diesen Bereich innerhalb des UN-Systems und Plattform rund um das Thema und wurde danach durch das Politische Forum für Nachhaltige Entwicklung abgelöst. Die CSD hatte die Aufgabe, die Fortschritte der in der Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung und der Agenda 21 festgesetzten Ziele zu verfolgen. Später erhielt die CSD die Aufgabe, die Erfüllung des Johannesburg-Aktionsplans, Plan of Implementation, auf internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene anzuleiten. Außerdem führte die Kommission eine Vielzahl von innovativen Aktivitäten durch (Partnerships Fair, Learning Centre, Roundtables etc.) Ein weiteres Ziel der CSD war die Förderung des Dialogs zwischen Ministerien und den sogenannten Major Groups (von der UN festgelegte Verbände wichtiger Interessenvertretungen und NGOs für neun wichtige Themengebiete, z. B. Frauen, Gewerkschaften und indigene Völker).

Querverweis:

Infos zur Earth Summit +5

CSD
 

 
 
 
 

11. Dezember 1997

COP-3, Kyoto, Japan

Die dritte Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention fand in Kyoto, Japan statt. Die Konferenz endete mit einem (formalen) Durchbruch: das Kyoto-Protokoll wurde verabschiedet. Es enthielt erstmals rechtsverbindliche Begrenzungs- und Reduzierungsverpflichtungen für die Industrieländer.
Damit einigten sich die Unterzeichner-Staaten darauf, ihre Treibhausgasemissionen um 5,2 Prozent bis 2012 im Vergleich zu 1990 zu reduzieren – mit unterschiedlichen Zielvorgaben für einzelne Länder. In Kraft trat es allerdings erst 8 Jahre später; so stieg die USA 2001 aus dem Protokoll aus und erst mit dem Beitritt Russlands wurden 2004 die Bedingungen erfüllt, wonach das Protokoll erst dann in Kraft treten kann, wenn mindestens 55 Staaten, die zusammengerechnet mehr als 55 Prozent der CO2-Emissionen des Jahres 1990 verursachten, das Abkommen ratifiziert hatten.
-> Das Kyoto-Potokoll gab den Anstoß zum EU-Emmissionshandel.
  
2012 wurde das Kyoto-Protokoll als Ergebnis der Klimakonferenz in Durban 2011 verlängert. Diesen Prozess nennt man auch Post-Kyoto-Prozess.
An der zweiten Verpflichtungsperiode nahmen Australien, die 27 EU-Länder sowie weitere europäische Staaten teil; Russland, Kanada, Japan und Neuseeland erklärten ihren Austritt. Geeinigt wurde sich auf eine Reduktion der Emissionen um insgesamt 18 Prozent gegenüber 1990, die Europäische Union verpflichtete sich sogar um 20 Prozent. Da sich die Ratifizierung in den Staaten über Jahre hinzog, trat „Kyoto II“ lediglich für wenige Stunden im Jahr 2020 in Kraft, bevor die Vereinbarung sofort wieder auslief.
 
-> Auf Kyoto folgte 2015 das Pariser Klimaabkommen. 197 Staaten und die EU einigten auf der 21. UN-Klimakonferenz in Paris im Übereinkommen von Paris darauf, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius – möglichst unter 1,5 Grad Celsius – zu begrenzen.

 
Querverweis:

Was ist das Kyoto-Protokoll?

Dossier zum Kyoto-Protokoll vom lbp
 
Infos zum Kyoto-Protokoll von Greenpeace
 
Infos zum Kyoto-Protokoll vom Umweltbundesamt

Infos zur Reformation des Emissionshandels vom Umweltbundesamt
 

26. August 2002 – 4. September 2002

Rio +10, World Summit on Sustainable Developement, WSSD, Johannisburg, Südafrika

 
Am Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg beteiligten sich mehr als 20.000 Menschen, darunter Staats- und Regierungschefs sowie Vertreterinnen von Nichtregierungs-organisationen.
Bilanziert wurden die Umsetzung der Agenda 21 sowie die nationalen Nachhaltigkeitsstrategien, die Fortschreibung neuer Ziele und Maßnahmen nachhaltiger Entwicklung in Zukunft mit den Millenniumzielen und dem wichtigsten Ziel, dass deutlich weniger Menschen in Armut leben.

Querverweis:

Bericht des Weltgipfels für
nachhaltige Entwicklung


Beitrag zum Gipfel von der UN

Beitrag vom SPIEGEL zum Gipfel

 


 
 

2005

Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft

Januar 2005 Einführung EU-Emissionshandel


Querverweis
 
 Reform des Emissionshandels: Die Gründe

31. August 2009 – 4. September 2009

World Climate Conference, WCC-3, Genf, Schweiz

Die dritte Weltklimakonferenz endete mit folgendem Ergebnis: Die an der WCC-3 teilnehmenden Regierungen einigten sich darauf, das GFCS – Global Framework for Climate Services – aufzubauen. Mit dem Globale Rahmenwerk für Klimadienst-leistungen  soll erreicht werden, dass die Qualität der Klimadaten verbessert und global verfügbar werden. Das GFCS umfasst vier Säulen „Klimabeobachtungen“, „Forschung, Modellierung und Vorhersagen“, „Informationssystem für Klimadienstleistungen“ sowie die „Plattform für Nutzerschnittstellen“. Als fünfte Säule kommen Maßnahmen zur Unterstützung von Entwicklungsländern hinzu.
 
 Querverweis:

 Pressemitteilung zur Konferenz

Website der GFCS
 

 

29. November – 10. Dezember 2010

UN-Klimakonferenz, Cancun, Mexiko

Die Konferenz war das sechste Treffen im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Bei dem Treffen wurde beschlossen, einen Klima-Fund, den Green Climate Fund, einzurichten. Verwaltungssitz ist in Incheon, Südkorea. Sein Ziel ist es, Geld für Projekte zu Minderung von Treibhausgasemissionen als auch zur Anpassung an die globale Erwärmung in Entwicklungsländern bereitzustellen.

Querverweis:
 
Website des Green Climate Fund

 

21. April 2012

Gründung IPBES, Weltbiodiversitätsrat, Bonn, BRD

Die Abkürzung IPBES steht für Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. Die Plattform für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen wird auch Weltbiodiversitätsrat genannt. Zum IPBES gehören aktuell 146 Staaten.  
 
Aufgabe des IPBES: Politischen Entscheidungsträgern objektive und zuverlässige Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt und ihrer Ökosystemleistungen zur Verfügung stellt. Dabei berät es, forscht aber nicht. Seine Kernaufgabe ist die Erstellung von Berichten über den aktuellen Zustand und Wissensstand zur biologischen Vielfalt und der Leistungen, die Ökosysteme für die Menschen erbringen. Der Weltbiodiversitätsrat sammelt weltweit wissenschaftliche Daten, analysiert diese und zeigt politische Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der biologischen Vielfalt auf.
Dafür nominieren die Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrats Expertinnen und Experten zur Erstellung der Berichte.


Ähnlich wie das IPCC wurde das IPBES in Zusammenarbeit mit der UN eingerichtet, insbesondere mit dem UN-Umweltprogramm (UNEP). Es wurde auch von anderen Organisationen wie der UNESCO, der FAO und dem UNDP unterstützt. Das IPBES arbeitet eng mit der UN zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse über Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen bereitzustellen und politische Entscheidungsträger zu beraten, ähnlich wie das IPCC für den Klimawandel. IPBES wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) verwaltet.

Der Treuhandfonds des IPBES beruht auf freiwilligen Beiträgen von Staaten, Einrichtungen der Vereinten Nationen, anderen zwischenstaatlichen Organisationen und Interessensvertretern. Der Treuhandfonds finanziert die Aktivitäten des IPBES sowie das Sekretariat. Das IPBES zeichnet verantwortlich für den Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services, 2019.




Querverweis:

Hintergrundinfos und Berichte des Rates vom BMUV

Die Deutsche Koordinierungsstelle des IPBES
 

Webite des IPBES
 

20. Juni 2012 – 22. Juni 2012

Erdgipfel, Rio+20, Rio de Janeiro, Brasilien

Rio+20 war nach Stockholm die vierte UNCSD-Konferenz, die United Nations Confernce on Sustainable Developement. Als Ergebnis entstand das Konzept der „Green Economy“ unter dem Titel „The future we want“, einem Wirtschaftsmodell, das die natürlichen Ressourcen stärker schonen soll. Darüber hinaus einigte man sich darauf, bis 2014 universell gültige Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) auszuarbeiten. Ferner soll das bestehende Umweltprogramm der Vereinten Nationen – UNEP – gestärkt und aufgewertet werden. In der Abschlusserklärung waren keine verbindlichen Abmachungen für die Umsetzung der erklärten Ziele enthalten.

In diesem Kontext wurden die Sustainable Developement Gloas, die SDGs, initiiert; Im September 2015 wurden die SDGs auf dem UN-Gipfel in New York von allen 193 UN-Mitgliedstaaten verabschiedet.
Zielsetzung: Die SDGs sollten die dringenden ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Welt ausmachen und dabei Wirtschaftswachstum, soziale Inklusion und Umweltschutz zusammendenken.

Die 17 SDGs mit 169 Unterzielen decken ein breites Spektrum von Themen ab, von Armutsbekämpfung über Klimaschutz bis hin zu nachhaltiger Stadtentwicklung.
-> Die SDGs sollen bis 2030 erreicht werden, daher der Name “Agenda 2030”.

Querverweis:

Die 17 SDGs

12. Dezember 2015

COP-21, Paris, Frankreich

Die 21. Klimakonferenz fand gleichzeitig zum 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll, kurz CMP 11, statt. Auf der Konferenz wurde eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung getroffen, die das Kyoto-Protokoll ablösen sollte. Das Paris-Agreement. Im Ergebnis einigten sich auf der UN-Klimakonferenz in Paris 196 Staaten auf ein neues, globales Klimaschutzabkommen. Kern des Abkommens ist die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf „deutlich unter“ zwei Grad Celsius zu begrenzen mit Anstrengung für eine Beschränkung auf 1,5 Grad Celsius. Das Abkommen trat am 4. November 2016 in Kraft, nachdem es von 55 Staaten, die mindestens 55 Prozent der globalen Treibhausgase emittieren, ratifiziert wurde. Mittlerweile haben 180 Staaten das Abkommen ratifiziert, darunter auch die Europäische Union (EU) und Deutschland (Ratifikation am 5. Oktober 2016).


Die vormals starre Zweiteilung in Industrieländer einerseits und Schwellen- und Entwicklungsländer andererseits wurde erstmals in einem multilateralen Klimaabkommen aufgebrochen. Das Abkommen betont die gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.

Hintergrund:
25. September bis 27. September Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung, New York, USA
 
Der Gipfel diente zur Vorbereitung der UN-Klimakonferenz in Paris 2015. Auf der Konferenz wurden außerdem die 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet, auch bekannt als Agenda 30.
 
Querverweis:

Infos zum Paris Agreement

Spannende Insights zum Paris Protokoll


Oktober 2018

IPCC Sonderbericht

-> “Human activities are estimated to have caused approximately 1.0°C of global warming above pre-industrial levels, with a likely range of 0.8°C to 1.2°C. Global warming is likely to reach 1.5°C between 2030 and 2052 if it continues to increase at the current rate…”
 
 
„Schätzungen der globalen Emissionsergebnisse der derzeit national erklärten Minderungsambitionen, wie sie im Rahmen des Pariser Abkommens eingereicht wurden, würden zu globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 von 52–58 GtCO2eq pro Jahr führen (mittlere Sicherheit). Pfade, die diese Ambitionen widerspiegeln, würden die globale Erwärmung nicht auf 1,5°C begrenzen, selbst wenn sie durch sehr anspruchsvolle Steigerungen des Umfangs und der Ambitionen bei den Emissionsreduzierungen nach 2030 ergänzt würden (hohe Sicherheit). Ein Überschreiten der 1,5°C-Grenze und die Abhängigkeit von der zukünftigen großflächigen Anwendung der CO2-Entfernung (CDR) können nur vermieden werden, wenn die globalen CO2-Emissionen bereits lange vor 2030 zu sinken beginnen (hohe Sicherheit). {1.2, 2.3, 3.3, 3.4, 4.2, 4.4, Kapitelübergreifendes Kästchen 11 in Kapitel 4}“

(Übersetzung: ChatGPT)


Querverweis:

 Report des IPCC

 
 

6. Mai 2019

Global Assessment Report vom IPBES

Der Bericht des IPBES warnt davor, dass in den nächsten Jahrzehnten bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten für immer von unserem Planeten zu verschwinden werden, wenn die Artenvielfalt nicht endlich höher priorisiert wird und politish gegengesteuert wird. Für den Bericht haben 150 führende Wissenschaftler und Expertinnen aus 50 Staaten drei Jahre lang nahezu 15.000 Studien ausgewertet.

Querverweis:

Stellungnahme des NABU zum Report

Media Release: Nature’s Dangerous Decline ‘Unprecedented’; Species Extinction Rates ‘Accelerating’

11. Dezember 2019

Green Deal

Den European Green Deal stellte die Europäische Kommission 2019 als Konzept vor mit dem Ziel, bis 2050 in der EU die Treibhausgase auf Null zu reduzieren. Er soll zentraler Bestandteil der Klimapolitik der Europäischen Union werden. In einem ersten Schritt sollen die Treibhausgas­emissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Wirtschaft und Gesellschaft in vielen Bereichen neu ausgerichtet werden.
Im Juli 2021 stellte die Europäische Kommission mit dem Paket Fit for 55 neue EU-Richtlinien und -Verordnungen vor, mit denen die im Green Deal verankerten Ziele erreicht werden sollen. Bis April 2024 wurden die meisten Vorschläge angenommen, 2021 beispielsweise das EU Climate Law, teilweise mit veränderter Fassung.
 
 
 Querverweis:

Der europäische Grüne Deal

Das europäische Klimagesetz

7. – 20. November 2022

OP 27, in Sharm el-Sheikh, Ägypten

Auf der Cop 27 einigten sich die Länder darauf, einen Fonds für Verluste und Schäden zu errichten, um gefährdete Länder, die von Klimakatastrophen betroffen sind, zu unterstützen. Ansonsten wurden keine neuen Maßnahmen vereinbart.

Querverweis:

Gespräch zu Fit for 55 von der EU im Rahmen der OP 27
 
Presserklärung zum Climate Law
 

 

7. – 19. Dezember 2022

Weltnaturkonferenz, CBD COP 15, Montreal, Kanada

Vereinbart wurde: mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen ( 30 x 30 Ziel). Bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden. Um das zu erreichen, hat die Staatengemeinschaft vier langfristige Ziele bis 2050 und 23 mittelfristige Ziele bis 2030 beschlossen.


Hintergrund (Quelle Wikipedia):

“Mit 196 Vertragsparteien ist die Biodiversitätskonvention eines der erfolgreichsten internationalen Vertragswerke. Sie hat aber mit praktischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Vertragsstaaten sind völkerrechtlich zur Umsetzung der Konvention verpflichtet, jedoch nicht gezwungen. So haben viele Parteien noch keine nationale Biodiversitätsstrategie vorgelegt. Ein Grundproblem sind weit auslegbare Zielformulierungen.”

Querverweis:

Website der CBD COP 15

Text zum UN-Abkommen zur Artenvielfalt von der Deutsche Stiftung Meereschutz

Appell nach Montreal: Schutz für Tiefsee-Arten

Das „Globale Assessment“ des
Weltbiodiversitätsrates IPBES, 2019

30. November 2023

Cop-28, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
 

Die Klimakonferenz endete mit der ersten Ausgestaltung des Schäden- und Verluste-Fonds, außerdem wurde eine Abkehr von fossilen Brennstoffen verabschiedet.

Querverweis:

Stellungnahme vom BUND zur Konferenz
Stellungnahme der UN zur COP28

Website der COP28
 

 

18. August 2024

EU-Renaturierungsgesetz tritt in Kraft

Kernpunkte des aktualisierten Gesetzes:
Bis 2030 sollen auf 20% der Land- und 20% der Meeresflächen in der EU Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen alle sanierungsbedürftigen Ökosysteme wiederhergestellt worden sein und zwar bis 2030 zu 30 Prozent, bis 2040 zu 60 Prozent und bis 2050 zu 90 Prozent. Das bedeutet etwa: Moore sollen ebenso wiedervernässt werden wie mehr Bäume in Städten gepflanzt oder Flüsse renaturiert werden.
2 Jahre haben die EU-Staaten nun Zeit, der EU-Kommission einen Plan vorzulegen, was sie unternehmen wollen.


Querverweis:

Pressemitteilung der EU
.

21. Oktober – 1. November 2024

CBD COP 16 , Weltnaturkonferenz, Cali, Kolumbien

Querverweis:

Pressemitteilung

11. – 22. November 2024

Cop-29, Baku, Aserbaidschan

to be seen

Cookie Consent mit Real Cookie Banner